Die Hautfarbe von Alex Hunter, Protagonist des "Fifa 17"-Storymodus, sorgt für Kritik

Foto: EA Sports

EA Sports hat es offenbar auch heuer geschafft, einige Nutzer durch Diversität auf die Barrikaden zu bringen. Nachdem vergangenes Jahr die Einführung von Frauenfußballteams für heftige Kontroversen gesorgt hat, steht nun der schwarze Hauptcharakter des Story-Modus "The Journey" im Fokus der Kritik. Einige Nutzer sollen sich laut Vice darüber beschweren, sich wegen der Hautfarbe von Alex Hunter nicht mit ihm identifizieren zu können. Auch EA Sports gibt an, derartige Kommentare "mitbekommen" zu haben.

Fehlende Auswahlmöglichkeit

Allerdings sind nicht alle Kommentare rassistisch motiviert, wie "Vocativ" einwirft. Teilweise geht es den Nutzern um die ausgelassene Chance von EA, das Spielerlebnis durch einen auf sich selbst zugeschnittenen Charakter noch nachvollziehbarer zu machen. EA Sports gibt an, dass es dann jedoch nicht möglich gewesen wäre, bestimmte Story-Elemente einzubauen. So war beispielsweise bereits der Großvater von Alex Hunter ein Fußballstar; außerdem sprechen Kommentatoren während Matches dessen Namen oft aus.

"Milde" Darstellung

Der Vice-Journalist, der selbst als Schwarzer Erfahrungen mit Rassismus am Fußballfeld gemacht hat, kommentiert, dass EA Sports rassistische Vorfälle ohnehin nicht thematisiert. So passiert es noch immer regelmäßig, dass Zuseher schwarze Spieler anderer Mannschaften mit Affenlauten herabsetzen. Das kommt bei "Fifa 17" nicht vor. EA hofft, dass rassistisch motivierte Beschwerden verschwinden, sobald die Nutzer "The Journey" tatsächlich ausprobiert haben. Von Fußballaktivisten wie dem schwarzen Ex-Profi Paul Mortimer gibt es jedenfalls Lob. Er nennt die Entscheidung für einen schwarzen Hauptdarsteller laut Vice einen "mutigen Schritt." (fsc, 6.10.2016)

Video: Wir spielen "Fifa 17".
WIRSPIELEN